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Formen von Gewalt gegen Frauen

Was ist geschlechtsspezifische Gewalt?

Die Istanbul-Konvention macht klar: Gewalt gegen Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung und eine Form der Diskriminierung. Geschlechtsspezifisch ist Gewalt, die sich gegen Frauen richtet, weil sie Frauen sind, oder Gewalt, von der Frauen unverhältnismäßig stark betroffen sind. Geschlechtsspezifische Gewalt ist Ausdruck ungleicher Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen, dient der Unterdrückung von Frauen und ist tief in gesellschaftlichen Strukturen und Normen verankert.

Welche Formen von Gewalt umfasst die Istanbul-Konvention? 

Frauen erleben geschlechtsspezifische Gewalt in verschiedenen Formen, wie…

  • körperliche Gewalt (darunter fallen auch Femizide),
  • sexualisierte Gewalt,
  • psychische Gewalt, wie etwa
  • Stalking und Nachstellung,
  • Zwangsheirat,
  • Zwangssterilisierung und Zwangsabtreibungen,
  • wirtschaftliche Gewalt
  • sowie digitale Gewalt.

Die Istanbul-Konvention enthält unter anderem spezifische Vorgaben zu Vergewaltigung, sexueller Belästigung, Zwangsheirat, weiblicher Genitalverstümmelung, Schwangerschaftsabbruch und Sterilisation ohne freie und informierte Zustimmung sowie Stalking.

Wer sind die Täter:innen?

Geschlechtsspezifische Gewalt geschieht häufig im unmittelbaren sozialen Umfeld. Täter:innen oder Tatverdächtige sind oft Partner, Angehörige oder Personen aus informellen sozialen Beziehungen wie Freund:innen, Bekannte oder Kolleg:innen. Diese Form der Gewalt wird auch häusliche Gewalt genannt. In Frankfurt am Main waren 2024 laut Kriminalstatistik fast 80 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt Frauen und die Täter zu fast 80 Prozent Männer.