Zwangsheirat
Zwangsheiraten sind keine religiöse Tradition. Vielmehr finden sie weltweit in sozialen, ethnischen und kulturellen Kontexten statt. Wichtig zu wissen ist: Zwangsheiraten sind menschenrechtsverletzende Straftaten.
Betroffen sind häufig minderjährige Mädchen aber auch Frauen aus Familien, in denen bereits andere Angehörige zwangsverheiratet wurden. Der Großteil ist mit Migrationshintergrund in Deutschland aufgewachsen, besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit und ist gut in unser gesellschaftliches Leben integriert. Nach einer Zwangsheirat wird vielen Betroffenen der Schulbesuch oder die Fortsetzung ihrer Ausbildung verwehrt.
Eine erzwungene Heirat verletzt immer die persönlichen Rechte der Betroffenen. Die Täter sind meist männliche Verwandte, die Betroffene psychisch unter Druck setzen, beschimpfen oder durch Erpressung zur Eheschließung zwingen. Teilweise werden Mädchen und Frauen unter Vorwänden ins Ausland gebracht, um sie dort zu verheiraten und von ihrem sozialen Umfeld zu trennen.
Arrangierte Ehen sind dabei oftmals nicht einfach von Zwangsehen zu unterscheiden. Ausschlaggebend ist hierbei die Sichtweise der betroffenen Frau oder des Mädchens.
Quelle/weitere Informationen: Hilfetelefon