Sexualisierte Gewalt
Sexualisierte Gewalt umfasst alle Formen von Gewalt mit sexuellem Bezug, bei denen sexuelle Handlungen als Mittel zur Machtausübung eingesetzt werden. Dabei geschehen etwa zwei Drittel aller Vergewaltigungen im häuslichen Umfeld, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz. Die meisten Täter planen Vergewaltigungen bewusst; nur wenige handeln aufgrund psychischer Erkrankungen.
Jede Frau* und jedes Mädchen* kann Opfer sexualisierter Gewalt werden, unabhängig von Alter, Aussehen, Nationalität oder Religion. Oft findet sie in Abhängigkeitsverhältnissen statt. Daher sind Mädchen* und Frauen* mit Beeinträchtigungen besonders gefährdet, vor allem in betreuten Einrichtungen mit eingeschränkter Privatsphäre.
Sexualisierte Gewalt zeigt sich nicht nur in Vergewaltigungen, sondern auch in sexueller Belästigung, etwa durch:
- sexuell eindeutige Worte, Gesten oder Anspielungen,
- aufdringliche Blicke,
- Nachrichten oder Briefe mit sexuellem Inhalt,
- unerwünschtes Zusenden pornografischer Bilder oder Videos
- und sexualisierte Berührungen.
Manchmal setzen Täter K.O.-Tropfen ein, um Betroffene wehrlos zu machen. Diese können nahezu überall unbemerkt in Speisen oder Getränke gegeben werden.
Quelle: Hilfetelefon
Medizinische Versorgung nach Vergewaltigung
Wichtig ist, dass Vergewaltigungsopfer bestmöglich medizinisch versorgt werden, und zwar unabhängig davon, ob sie Anzeige erstatten oder nicht. Dieses Ziel verfolgt die bundesweit einzigartige Initiative der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung, des Frauenreferats, des Amts für Gesundheit sowie des Jugend- und Sozialamts.
In deren Auftrag kümmert sich die Beratungsstelle Frauennotruf darum, gemeinsam mit Frankfurter Kliniken eine verbesserte Versorgungsstruktur auszuarbeiten, Fortbildungen für Ärzt:innen zu organisieren und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Sieben Frankfurter Kliniken beteiligen sich daran und bauen ihre Akutversorgung entsprechend aus. Medizinische Fortbildungen haben bereits begonnen.