Direkt zum Inhalt

Die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Frankfurt 

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist kein privates Problem, sondern eine Menschenrechtsverletzung. Mit der Istanbul-Konvention verpflichtet sich die Stadt Frankfurt, Betroffene zu schützen, Gewalt vorzubeugen und Täter zur Verantwortung zu ziehen. Die städtische Koordinierungsstelle treibt diesen Auftrag mit klaren Zielen, vernetztem Handeln und einem Blick für die Vielfalt der Lebensrealitäten voran. Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht zu den beteiligten Akteur:innen und Arbeitskreisen. Außerdem mehr Infos zu der Istanbul-Konvention, der Frankfurter Koordinierungsstelle und dem Umsetzungsprozess in drei Phasen. 

Was ist die Istanbul-Konvention?

Die Istanbul-Konvention ist ein Übereinkommen des Europarates. Sie verfolgt das Ziel, Gewalt gegen Frauen sowie häusliche Gewalt zu verhindern, zu verfolgen und zu beseitigen. Die Konvention basiert auf einem Menschenrechtsvertrag der 2011 verabschiedet wurde und in Deutschland am 1. Februar 2018 in Kraft trat. 

Image
Auftaktveranstaltung

Was bedeutet Gewalt in der Istanbul-Konvention?

Die Konvention spricht von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen, also Gewalt, die aufgrund des biologischen oder sozialen Geschlechts einer Frau ausgeübt wird oder sie unverhältnismäßig stark betrifft. Sie unterscheidet zwischen Gewalt im öffentlichen Raum und häuslicher Gewalt, also Gewalt innerhalb der Familie, insbesondere durch (Ex-)Partner:innen und schließt deren Auswirkungen auf Kinder ein, unabhängig vom gemeinsamen Wohnsitz.

Die Istanbul-Konvention verlangt, die folgenden Formen von Gewalt strafrechtlich zu verfolgen:

Artikel 33: Psychische Gewalt

Artikel 34: Nachstellung

Artikel 35: Körperliche Gewalt

Artikel 36: Sexuelle Gewalt, einschließlich Vergewaltigung

Artikel 37: Zwangsheirat

Artikel 38: Verstümmelung weiblicher Genitalien

Artikel 39: Zwangsabtreibung und Zwangssterilisierung

Artikel 40: Sexuelle Belästigung

Darüber hinaus thematisiert die Konvention auch ökonomische, strukturelle und digitale Gewalt.

Auftaktveranstaltung Istanbul-Konvention

Veranstalterin: Stadt Frankfurt am Main
Image
Auftaktveranstaltung

Am 22. Mai 2024 fand die Auftaktveranstaltung zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Frankfurt am Main statt. Mehr als 100 Expert:innen aus Polizei, Justiz, Politik, Verwaltung, Beratungsstellen und Frauenhäusern nahmen teil. Ziel war es, die bisherigen Empfehlungen zu überprüfen, zu erweitern und dort zu ergänzen, wo noch Handlungsbedarf im Gewaltschutz besteht. Es gilt, Angebotslücken zu schließen und ein gewaltfreies Leben für Frauen und Mädchen in Frankfurt zu sichern.